Visuelles Wahrnehmungstraining

Das aufnehmende Organ für die visuelle Wahrnehmung ist das Auge. 

Unser Auge ermöglicht es, Dinge in der Nähe und der Ferne zu sehen, Tiefen zu unterscheiden sowie Farben zu differenzieren. Verschiedene Augenmuskeln halten die Augen in der richtigen Position, um Funktionen zu ermöglichen und schnelle Korrekturbewegungen vorzunehmen. Die Seheindrücke beider Augen verschmelzen durch die Weiterverarbeitung im Gehirn zu einem Bild.

Neben diesen physiologischen Sehfunktionen gibt es eine Reihe von kognitiv-analytischen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfähigkeiten, welche differenziert zueinander beschrieben werden. 

Die visuelle Wahrnehmung wird deshalb als kognitiver Prozess verstanden, welcher von funktionierenden Sehfunktionen abhängig ist.


Definition Visuelle Wahrnehmung:

Visuelle Wahrnehmung kann verstanden werden als die Fähigkeit, optische Reize aufzunehmen, zu unterscheiden, einzuordnen, zu interpretieren und mit früheren Erfahrungen zu verbinden und entsprechend darauf zu reagieren (Barth 2006).


Das gesamte visuelle System liefert dabei verschiedene Informationen über Form, Umriss, Tiefe, Größe, Durchlässigkeit, Lage und Abstand von Gegenständen und Umweltmerkmalen. Diese werden in Beziehung zueinander und in Bezug zum Betrachter gesetzt (AWMF 2017; Lichtenauer/Reif, 2013).


Literatur:

AWMF (2017). Langfassung der Sk2 Leitlinie Visuelle Wahrnehmungsstörungen. Zuletzt aufgerufen am 23.8.2020 unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/022-020l_S2k_Visuelle-Wahrnehmungsstoerungen_2017-12.pdf 

Barth (2006): Lernschwächen früh erkennen im Vorschul- und Grundschulalter, 5. Auflage Reinhard – Verlag München – Basel 2006

Lichtenauer N., Reif M. (2013). Adlerauge Anyel: Neuropsychologisches Trainingsprogramm ur Förderung der visuellen Wahrnehmung bei Kindern von 5 - 9 Jahren. Schulz-Kirchner-Verlag. Idstein